Feurige Nützlinge

Zeigen sich die ersten Sonnenstrahlen im März kommen sie aus ihren Winterquartieren zwischen Ritzen, Steinen, Rinden und Bodenhöhlen hervor. Jeder kennt sie, weiß aber nichts mit ihnen anzufangen. Die Rede ist von den gemeinen Feuerwanzen. Eine Wanzenart die besonders in unseren heimischen Gärten zu finden ist.
Die Wanzen treten meist in kleinen bis mittelgroßen Gruppen auf, sind jedoch keine Schädlinge, sondern allenfalls Lästlinge. D.h. sie richten keinen Schaden an Pflanzen oder Bäumen an!
Feuerwanzen können aufgrund ihrer verkürzten Flügel nicht fliegen und ernähren sich vorwiegend mit ihrem Rüssel von Pflanzensäften aus Malven- und Lindengewächsen. Gelegentlich auch von toten Insekten und Honigtau.
Sie lieben sonnige trockene Plätze. Ihre Lieblingsgericht ist der Lindensamen. Aus diesem Grund findet man auch an sonnigen Tagen hunderte von ihnen versammelt am Fuße von Linden.
Für ihren Nachwuchs nutzen Feuerwanzen die Gänge unter Baumrinden die andere baumschädigende Käfer wie z.B. der Borkenkäfer oder andere Arten gebohrt haben. Dort fressen die Larven der Feuerwanze alle anderen Bohrkäferlarven und schützen somit den Baum.
Daher sind Feuerwanzen äußerst nützlich!

Was tun gegen Feuerwanzen?
1. Aus dem Garten ein Feuchtbiotop machen. Feuerwanzen lieben trockene sonnige und warme Plätze.
2. Alle Malvengewächse wie Hibiskus, Stockrose, Mauretanische Malve, Strauchmalve etc. sowie Lindengewächse entfernen.

JETZT ABER MAL EHRLICH: Soviel Stress für ein paar nützliche Käfer? Euer Kleingarten ist kein Wohnzimmer, sondern ein Garten in dem die Artenvielfalt gefördert werden soll und muss. Klinisch reine Flächen haben dort nichts zu suchen. Die Feuerwanzen sind nützliche kleine Insekten, lieben die Gruppe und gehören mit in den Garten. Tötet keine Feuerwanzen mit Gift oder Feuer! Nutz einen Handfeger und Kehrblech o.Ä. und setzt die Feuerwanzen am nächsten Baum aus. Sie und der Baum werden es Euch danken!

Hier der Artikel als PDF zum download: Kurz informiert – Feuerwanzen